Betonfeuchte

Wichtiger Hinweis für die Messung von Betonrestfeuchte
 
Wissenswertes zum Thema Betonfeuchte:
Ob man nun eine Entwicklung nicht veröffentlicht, weil es noch nicht zu 100 % erwiesen ist oder weil sich Verbände oder Organisationen noch nicht sicher sind, wie man es formulieren soll. Vielleicht ist aber auch die Veränderung überhaupt noch nicht bei denen, die es betrifft, angekommen?
Wenn ich von Veränderungen spreche, dann meine ich damit die Veränderung von Betonsorten, Rezepturen, Zuschlagsmitteln, Inhaltsstoffen und Zementsorten, dann rede ich davon das öffentliche Gelder dafür ausgegeben werden, um darüber Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich der Feuchtehaushalt in Betonsorten verändert hat.
Und dann rede ich vor allem darüber, dass es Betonsorten gibt, die eine Restfeuchte von 3% niemals unter normalen klimatischen Verhältnissen erreichen werden.
Das Ärgerliche daran ist aber, dass z. B. wenn es um verschiedene Baustoffe geht, welche zur Beschichtung und zum Verputzen von Betonflächen verwendet werden, in Normen und Merkblättern immer noch eine maximale zulässige Feuchte von 3 % steht und diese eine solche maximal zulässige Feuchte angeben.
 
Natürlich da dies in der Norm steht muss es auch in Merkblättern und technischen Unterlagen von Herstellern übernommen werden.
 
Bei der Erkenntnis das Betonsorten teilweise nicht einmal mehr in die Nähe von 3 Prozent Restfeuchte kommen, ist es eigentlich ja auch schon egal, dass eben bei der Angabe von 3 % Restfeuchte kein Messverfahren beschrieben wird, mit dem diese 3% ermittelt werden sollen.
Nun kann man eine Betonprobe mit einen sogenannten CM-Messgerät messen und im Idealfall eine Feuchte von ca. 3% ermitteln. Wird aber nun eine identische Probe mittels Darrmetode gemessen, erhält man einen Wert von ca. 4,5 %.
 
Mit diesem kurzen Hinweis möchte ich darauf aufmerksam machen, dass beim Eintreten eines Schadens auf verputzten oder beschichteten Betonflächen immer schnell die genormte heilige maximale Restfeuchte von 3% bzw. das Überschreiten der Restfeuchte als Grund herangezogen wird, und eben das Thema, dass alleine durch Änderung einer Messmetode ein Ergebnis von 1,5 % Unterschied erreicht werden kann, unter den Tisch gekehrt wird.
Und genau das Gleiche gilt für die Zusammensetzung des vorhandenen Betonbauteiles. Auch hier kann niemand mehr mit Gewissheit angeben, welche Restfeuchte diese Betonrezeptur überhaupt erreicht.
 
Die Norm fordert die Einhaltung eines Grenzwertes, bei deren Ermittlung das Messverfahren nicht exakt beschrieben wird und das alle für Betonflächen, von denen niemand mehr sagen kann, ob diese jemals eine Restfeuchte von 3 % überhaupt erreichen.
 
Sollten Sie als Handwerker oder Planer zukünftig mit dem Beschichten oder Verputzen von Betonflächen beauftragt werden, empfehle ich Ihnen, dass Sie sich von Ihrem Materialhersteller die exakte zulässige Betonrestfeuchte nennen lassen und hierzu auch das Verfahren wie Sie die Betonrestfeuchte ermitteln sollen. Beginnen Sie erst mit der Ausführung Ihrer Leistung, wenn alle Parameter erfüllt sind.
Übernehmen Sie nicht das Risiko, dass weder normtechnisch bekannt ist, wie gemessen werden soll und materialtechnisch nicht bekannt ist, ob die Betonfläche jemals den Phantasiewert von 3 % Restfeuchte erreicht.
Übrigens bei meiner Recherche habe ich versucht irgendwo in Erfahrung zu bekommen, weshalb 3 % angegeben wurden, welche Untersuchungen und Forschungen den 3 % zugrunde liegen.
Sollten Sie mehr Glück bei der Sammlung dieser Erkenntnisse haben als ich, schicken Sie mir bitte die Informationen zu.
 
Sollten Sie in Bezug auf zu hohe Betonfeuchte schon einmal ein Problem gehabt haben. So sehen Sie bitte davon ab sich vor das Büro Ihres Materialherstellers oder des Normungsausschusses zu kleben. Es wird nichts verändern.
Franz Christ
Sachverständiger für das Stuckateurhandwerk
 

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