Gitterschnittprüfer
Gitterschnittprüfung – ein praxisnahes Verfahren zur Beurteilung beschichteter Untergründe
Im Neubau wie in der Bestandssanierung entscheidet die Trag- bzw. Haftfähigkeit des Untergrundes darüber, ob eine neue Beschichtung dauerhaft hält. Gerade an Bestandsbauten finden wir häufig bereits gestrichene oder dünn beschichtete Flächen vor – beispielsweise Altanstriche, Dünnschichtputze oder Lasuren. Die zentrale Frage lautet: Haftet diese Altbeschichtung zuverlässig genug, um eine weitere Schicht aufzunehmen?
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Gitterschnittprüfung – ein praxisnahes Verfahren zur Beurteilung beschichteter Untergründe
Im Neubau wie in der Bestandssanierung entscheidet die Trag- bzw. Haftfähigkeit des Untergrundes darüber, ob eine neue Beschichtung dauerhaft hält. Gerade an Bestandsbauten finden wir häufig bereits gestrichene oder dünn beschichtete Flächen vor – beispielsweise Altanstriche, Dünnschichtputze oder Lasuren. Die zentrale Frage lautet: Haftet diese Altbeschichtung zuverlässig genug, um eine weitere Schicht aufzunehmen?Zwei gängige Prüfwege
| Prüfverfahren | Kurzbeschreibung | Einsatzzweck |
| Haftzugsprüfung (Pull-off-Test) | Aufgeklebte Metall-Dollen werden senkrecht zum Untergrund abgezogen; ein Messgerät ermittelt den Grenz-Haftzug in N/mm². | Normative Nachweise, z. B. für WDVS-Putze, Fliesenbeläge, Industrieböden; immer dann erforderlich, wenn der Systemhersteller einen Mindest-Haftzugwert fordert. |
| Gitterschnitt-/Kreuzschnittprüfung | Mit Schnitten (meist 6 × 6 oder 10 × 10 Raster) wird die Beschichtung bis auf den Untergrund angeritzt. Anschließend kontrolliert man visuell, wie viele Lack- Farb oder Putzschollen ausbrechen. | Schnelles Vor-Ort-Verfahren zur qualitativen Beurteilung vorhandener Anstriche, dünner Putze und Beschichtungen, wenn keine exakten Haftzugwerte verlangt werden. |
Warum in der Praxis oft der Gitterschnitt genügt
- Einfaches Werkzeug – Ein scharfes Cuttermesser und ein Lineal reichen, um ein sauberes Gitternetz mit 1–3 mm Schnittabstand herzustellen.
- Geringer Aufwand – Keine Stromversorgung, keine Kalibrierung, keine Verbrauchsmaterialien (abgesehen von der Klinge).
- Schnelle Auswertung – Die Einordnung erfolgt sofort anhand der Normskala Gt 0 bis Gt 5 (DIN EN ISO 2409). Werte ≤ Gt 2 gelten in der Regel als ausreichend haftfest.
- Erprobte Verfahrenssicherheit – Jahrzehntelanger Einsatz in Maler-, Putz- und Lackierbetrieben; in vielen Regelwerken (z. B. WTA-, SMGV-, ÖAP-Merkblätter) als anerkannte Vor-Ort-Kontrolle genannt.
Werkzeugvarianten
- 1. Einfacher Schnitt mit Cuttermesser
Ideal für Einzelprüfungen oder schwer zugängliche Stellen. Auf gleichmäßige Schnitttiefe und -abstand achten. - 2. Gitterschnittschablone
Metall- oder Kunststoffschablonen mit vorgefertigtem Raster (6 × 6, 10 × 10). Vorteile:
• reproduzierbare Schnittabstände
• höhere Arbeitsgeschwindigkeit
• exaktere Ergebnisse bei Vergleichs- oder Abnahmeprüfungen
Im professionellen Bereich gehören Schablonen heute zur Standardausrüstung, weil sie kaum verschleißen und in jede Werkzeugtasche passen.